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Mineralien, Fossilien und Gesteine

Das Fichtelgebirge - das "Dach Europas" 

„Kennst du die Berge in Deutschlands Herz, gelagert rings im Kreise...“ 

(JSAAK ECKART aus Nürnberg. 26.August 1923)

Der Name Fichtelgebirge stammt vom Fichtenbestand des Waldes. „Vichtelberg“, der Bergbau schuf den Namen von der früheren Bezeichnung des Ochsenkopfes. 

„Das Teutsche Paradeyß in dem vortrefflichen Fichtelberg“

(JOHANN WILLEN. 1692).

Das Fichtelgebirge (tschechisch: Smrčiny) geht über die Grenzen Frankens hinaus. Es gehört zum Thüring.-Fränkischen Mittelgebirge und wird in das Hohe Fichtel-gebirge („Hufeisen“) und dem inneren Kern, die Selb-Wunsiedler-Hochfläche naturräumlich geteilt. Das „Sechsämterland“ von Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein und Selb. 

„…das man an und um den Fichtelberg offt eine Kuh werfe mit einem Stein, der Stein sey aber besser, den die Kuhe“.(Bruschius.1542). 

Der „Herzbrunnen Europas“ lässt die Flüsse Saale (Sächsische) nach Norden, die Eger nach Osten, die Naab (Fichtel- und Haidenaab) nach Süden und den Weißen Main nach Westen fließen. Die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer verläuft über den Rücken des Mittelgebirges. 

„Es hat aber dieses Gepirk so vil schöner Brunnen, Quellbechlin, helle, lautere und vischreiche, ja auch goldfundige Flüß, das sie auch von den Einwonern nicht mögen oder können gezelt werden. Unter all aber Bechen und Flüssen, so vom offtgenannten Berg entspringen, seind die fürnemisten und berühmtisten vier, die Eger, der Mein, die Nab und die Saal. Diese …entspringen durch wunderbarliche Gottes und der Natur Schickung zum Teil aus dem See von dem ich auch droben gesagt, der in der Höhe des Vichtelbergs ist, zum Teil aber aus des genannten Gebirgsarmen, -ästen oder -gliedern…“

(CASPAR BRUSCHIUS. Des Vichtelbergs …gründliche Beschreibung. 1542).

Entstehung 

Bereits im Präkambrium wurden Sande, Tone und Kalksteine im Meer abgelagert. Diese bilden, metamorph verändert, heute die ältesten Gesteine („Bunte Gruppe“) des Fichtelgebirges (ca. 550 Mio. Jahre). Untermeerische Basalte (MORB) lagerten sich ab und im Zuge der kaledonischen (?) Gebirgsbildung wurde das Gebiet Festland (420 Mio. Jahre). Saure Intrusionen dieser Zeit entstammen die heutigen Orthogneise. Magmen folgten und das Land wurde wieder ins Meer versenkt. Hier am Westrand der böhmischen Masse, begrenzt durch die Fränkische Linie. Im Devon und Unterkarbon erhob sich das Variszische Gebirge durch die Kollision von Laurasia und Gondwana - „Ganz Erde“ war entstanden und lies Gesteine in große Tiefen wandern: Hohe Drücke und Temperaturen verwandelten die Sedimente: Aus Ton und Sand entstanden Gneise und Phyllite, aus den untermeerischen Basalten Serpentinite und Eklogite und aus den Kalken die Marmorzüge, der „Marbelstein“, des Fichtelgebirges. Die Kernzone begann aufzuschmelzen (350-290 Mio. Jahre), Magmen stiegen auf, Redwitzite und Granite entstanden. Weiter Intrusionen folgten und es entstanden die jüngeren Granite und die Ganggesteine des Fichtelgebirges. Ob das Fichtelgebirge auf dem Grund des Buntsandsteinmeeres, vielleicht auch des Jurameeres lag? 

„Panta rhei - alles fließt“.

(HERAKLIT)

Im Zuge der beginnenden Bildung der Alpen wurden „Alte Lineamente“ wieder reaktiviert. 

„Wir Friedrich von Gottes gnaden Burggraffe Zu Nurmbergk

…Zu nehmnung Vnd aufwachsen machen vund für sich bringen Vnser Goldtwergk Zu kranach des auferstanden vund funden…“

(Iglauer Recht 1365. Stadt- und Bergrechtsverleihung. Berglehenbuch von Goldkronach.STAB C2 1360).

Wahrscheinlich vor 80 Millionen Jahren entstanden die gold- und silberhaltigen Quarzgänge des Goldkronacher Bergbaureviers die eine  rege Bergbautätigkeit entfachten und viele verschiedene Mineralien ans Tageslicht beförderten. Nicht nur im Fichtelgebirge kam es im späteren Verlauf zu vulkanischen Erscheinungen, beginnend vor ca. 30 Mio./J. Es folgte die Abtragung der Gesteine, die Bildung von Torflagern (Oligozän-Miozän. BRAND. 1954), woraus sich Braunkohlen entwickelten. Nach dem Permafrost im Pleistozän erfolgte, im nun fertigen „Hufeisen“ eine rasche Besiedlung durch die Pflanzenwelt. Das bisher älteste Relikt aus dem nordost-bayerischen Grundgebirge ist ein Zirkonkorn aus einem Meta-Ryholith („Epigneis“), dessen Kern 3,8 Milliarden (!) Jahre alt ist (PETEREK/ROHRMÜLLER. 2010). Und natürlich hat auch das Fichtelgebirge seine Bäder: Bad Alexandersbad mit seinem „Sichersreuther Sauerbrunnen", eine stark eisenhaltige Kohlensäurequelle - die Luisenquelle. Das Kneippheilbad Bad Berneck, das Radonbad in Weißenstadt und andere Kur- und Rehabilitationseinrichtungen. Ausgerechnet ein Mineral aus dem Moor ist die Typlokalität des Fichtelgebirges, der Fichtelit (C 19H 34). Fichtelit bildet weiße bis gelbliche Kristalle. Er wächst auf Fichtenstämmen in Torflagern. Bei den Gesteinen sei hier nur der Redwitzit, nach Redwitz - der Stadt Marktredwitz, fast ein „Wundsiedelit“ und der Röhrenhofit - nach dem Röhrenhof benannt, ein Serpentinit, angeführt (es gibt viele kleinräumige Vorkommen spezifischer Gesteine). Und schön ist es auch noch: „Kennst du die Berge in Deutschlands Herz, gelagert rings im Kreise...“


Der Goldbergbau in Goldkronach hatten seit weit über 1000 Jahren ihren Platz im Abbau von Edelmetallen.



LINKS:

Fichtelgebirge (www.naturpark-fichtelgebirge.org)

www.fichtelgebirgsmuseum.de

Goldbergbau Museum Goldkronach

Schmutzlerzeche Goldkronach Besucherbergwerk

Mit einem herzlichen Gruß aus dem Fichtelgebirge und dessen schönste Geotope.


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